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FINKA lud zum Blick aufs Feld in Damnatz

25. 09. 2021

Damnatz – Miteinander voneinander lernen und schauen, wie Insektenschutz bessergeht: Das ist das Konzept von FINKA, dem Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Projekt hat das Ziel, die Insektenvielfalt im Ackerbau zu fördern, die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft anzustoßen. Dazu verzichten 30 konventionell arbeitende Landwirte und Landwirtinnen aus Niedersachsen auf ihren Versuchsflächen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Schädlinge und Unkräuter eingesetzt werden. Beraten und unterstützt werden sie dabei von ökologisch arbeitenden Kolleg*innen aus ihrer Region. Zentral ist der fachliche Austausch: Wie kann der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden? Konventionell wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe sollen mit ihren ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben alternative Anbaumethoden erarbeiten und erproben.

 

Zur Veranschaulichung des Projekts fand am 24.06. ein FINKA-Feldtag auf der Versuchsfläche von Henning Harms und seinem Sohn Ole, sowie deren Projektpartner Horste Seide in Damnatz statt, teilt der Bauernverband Nordostniedersachsenmit.

 

Gut 20 Landwirte und Projektpartner*innen kamen, um die Flächen mit der Wintergerste zu besichtigen und Erkenntnisse zu diskutieren. Zunächst schilderte Ole Harms wie oft und wann auf den Flächen seit der Aussaat die Hacke bzw. der Striegel zum Einsatz kam. Anschließend läuterte Torben Manning, Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Auswirkungen unterschiedlicher Kombinationen aus Striegeln und Hacken mit und ohne den Einsatz von chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln (Herbiziden). Deutlich wurde in der Diskussion, dass der Ackerfuchsschwanz die größte Herausforderung in der Gerste auf dem Standort mit tonigen Böden ist. Der Einsatz von Herbiziden stoße hier an Grenzen, so die Expertenmeinung. Man müsse das Problem mechanisch in den Griff bekommen und sich wieder mit der Biologie des Fuchsschwanzes auseinandersetzen.

 

Mit den Ergebnissen soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Agrarlandschaft reduziert und alternativ die Attraktivität praktikabler, insektenfreundlicher Anbaumethoden herausgestellt werden. „Wir brauchen ein Grundblütenangebot“, so Dr. Stefan Meyer, Botaniker an der Georg-August-Universität Göttingen, mit Blick auf das Nahrungsangebot für Insekten.

 

Zwei Projektpartner führen in den nächsten Jahren gezielt Untersuchungen durch. Mit speziellen Fallen, Nisthilfen oder Kameras werden Insekten auf den FINKA-Versuchsflächen bestimmt, um die Veränderung in Anzahl und Art der hier vorkommenden Insekten beobachten zu können. Die sich verändernde Ackerbegleitflora wird parallel dazu erfasst.Bis 2025 werden daher die Landwirte Harms und Seide, wie auch die anderen 29 FINKA-Betriebspaare eng zum Wohle der Biodiversität zusammenarbeiten. „Das FINKA-Projekt bietet hier eine große Fachkompetenz“, so Henning Harms. „Wir sind in höchstem Maße gefordert durch Fruchtfolgegestaltung und alternative Bewirtschaftungsmethoden Erfahrung zu sammeln um weiter erfolgreich zu wirtschaften“, ist sich der Landwirt sicher. Unterstützend zur Seite steht ihm dabei Projektpartner Horst Seide dessen Weizenfeld im Anschluss besucht wurde.

 

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn (ZFMK) und die Georg-August-Universität Göttingen.

 

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.

 

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